Wahrscheinlich wäre Leipzig heute eine pulsierende Millionenstadt, wenn sich Napoleon nicht gerade vor den Toren der Stadt dem übermächtigen Feind hätte stellen müssen und dadurch nach der Schlacht Krankheiten und Seuchen die Leipziger Bevölkerung aufs Ärgste reduzierten. Ja, wenn…..
Organisiert vom SPD-Ortsverein Gerolzhofen machten sich 32 Gerolzhöfer auf den Weg in die kreisfreie Stadt im Nordwesten Sachsens und mit rund 508.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Freistaates, um zu sehen, was aus Leipzig im Laufe der unruhigen Geschichte geworden ist.
Am größten Kopfbahnhof Deutschlands war man mit der Stadtführerin Eva Graf verabredet, die nicht nur mit unerschöpflichen Wissen sondern auch mit der berühmten sächsischen Schlagfertigkeit durch die Stadt führte. 2 Stunden zu Fuß durch das Leipziger Stadtzentrum zeigte den Gästen den historische Stadtkern, der geprägt ist durch die Handelshäuser und Messepaläste, die Messehöfe mit ihren typischen Passagen, die in das barocke Stadtgefüge hineingebaut wurden und heute die Juwelen der Innenstadt bilden.
Marktplatz mit Rathaus, Thomaskirche, Nikolaikirche, Naschmarkt mit der alten Handelsbörse, Barthels Hof, Speck Hof – wohl einer der schönsten in Leipzig - , Riquehaus, Burgplatz mit neuem Rathaus, Augustusplatz mit Oper und neuem Gewandhaus und nicht zu letzt die Mädler-Passage mit Auerbachs Keller, in dem man sich später zum Abendessen traf.
Bei diesem Rundgang wurde die große musikalische Tradition, die vor allem auf das Wirken Johann Sebastian Bachs und Felix Mendelssohn Bartholdy zurückgeht und sich auf die Bedeutung des Gewandhausorchesters und des Thomaschors stützt deutlich.
Leipzigs Tradition als bedeutender Messestandort in Mitteleuropa mit einer der ältesten Messen der Welt geht auf das Jahr 1190 zurück.
Neben Frankfurt am Main ist die Stadt ein historisches Zentrum des Buchdrucks und –handels. Sie beherbergt eine der ältesten Universitäten sowie die älteste Handels- und Musikhochschule Deutschland.
Verdient gemacht hat sich Leipzig und seine Bürger aber ganz besonders um die friedliche Revolution und damit der Wiedervereinigung Deutschlands. Die Montagsdemonstrationen 1989 und das bis heute stattfindende Friedensgebet in der Nikolaikirche gaben den Bürgern den Mut, friedlich gegen das diktatorische Regime der DDR zu protestieren und es letztendlich zu stürzen!
Beladen mit diesen und noch vielen anderen Eindrücken und Info rmationen traf sich die erschöpfte Reisegruppe zum von Anne Hauck hervorragend organisierten Abendessen im berühmten Auerbach Keller. Hier lässt Goethe in seinem Faust I einen Studenten sagen: „Mein Leipzig lob´ ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute!“
Besser konnte es auch SPD-Ortsverein-Vorsitzender Erich Servatius nicht zusammen fassen, als er sich auf der Rückfahrt bei den Organisatoren Anne Hauck und Horst Gandziarowski und besonders bei Peter Niklas für die sichere Busfahrt bedankte. Er versprach für das Jahr 2008 wieder eine interessante Fahrt zu der alle herzlich eingeladen sind.