Den schweren Verletzungen, die er am vergangenen Donnerstag bei einem Unfall in der Friedensstraße erlitten hatte, erlag in der Nacht zum Dienstag der langjährige Stadt- und Kreisrat Rudolf Forster. Der 71-jährige pensionierte Justizamtsrat und frühere Geschäftsleiter bei der Staatsanwaltschaft Schweinfurt war beim Überqueren der Straße von einem Pkw erfasst worden, den wie berichtet ein 83-jähriger Gerolzhöfer gesteuert hatte. Der Mann war nach dem Unfall weitergefahren.
Rudolf Forster gehörte dem Stadtrat von Mai 1978 bis April 2002 an, war in dieser Zeit Sprecher der SPD-Fraktion und 24 Jahre Referent für das städtische Wohnungswesen, seit 1996 auch für Friedhof, Kirchen und städtische Anlagen. Kreisrat war der Justizbeamte von 1978 bis 1976. In der Stadt engagierte sich Forster zudem in etlichen Vereinen, unter anderem im Modellsportclub, bei der Siedlergemeinschaft, im Steigerwaldclub, im SPD-Ortsverein, bei der Schützengesellschaft, im Historischen Verein und im Sportanglerclub.
Rudolf Forster wurde am 28. Juli 1936 in Taus (heute Tschechien) geboren. Nach der Vertreibung 1946 fand er mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner Schwester in Kirchehrenbach (Oberfranken) eine neue Heimat. 1953 zog die Familie nach Pinzberg bei Forchheim, wo sein Vater Lehrer war, 1963 nach Forchheim. Rudolf Forster wurde 1959 als Rechtspflegeanwärter im Staatsdienst eingestellt. Ab 1963 arbeitete er als Rechtspfleger am Amtsgericht in Königshofen/Grabfeld. 1964 heiratete er seine Frau Gerlinde. 1966 zogen die Beiden nach Gerolzhofen, wo Forster Justizinspektor und Rechtspfleger im Amtsgericht war. 1968 wurde er zum Oberinspektor befördert, 1975 zum Justizamtmann, 1986 zum Justizamtsrat. Von 1989 bis 2000 war er Geschäftsleiter bei der Staatsanwaltschaft in Schweinfurt.
Sein großes Hobby war das Fliegen im Ultraleicht-Flugzeug. Sehr hatte er sich dafür eingesetzt, dass das Gelände des Modellsportclubs für Starts mit Ultraleichtflugzeugen freigegeben wurde. Im SPD-Ortsverein war Rudolf Forster von 1976 bis 1988 Vorsitzender. Seine Hobbies im Ruhestand waren Spaziergänge und Lesen. Um Rudolf Forster trauern die Ehefrau Gerlinde, die Tochter Birgit, ihr Mann und deren Tochter. Das Requiem ist am Donnerstag um 14 Uhr in der Stadtpfarrkirche, danach Aussegnung in der Friedhofskapelle. MP/ He19.12.07