Als Begründung der Ablehnung wurde angeführt bereits am bestehenden Friedhof Bäume gepflanzt zu haben, und das Grundstück am israelitischen Friedhof würde sich nicht eignen wegen des zu großen Nadelholzbestandes. Zudem koste eine Prüfung und Anlage zu viel Geld. Des Weiteren seien die Wege dorthin nicht ausreichend befestigt und es gebe keine Parkmöglichkeiten.
Antrag:
1. Die Stadt Gerolzhofen plant, auf eigenem Flurstück 3046 in der Gemarkung Gerolzhofen, die Errichtung eines Bestattungswaldes für die Baumbestattung Gerolzhöfer Bürgerinnen und Bürger, sowie aller ortsfremden Personen, die Baumbestattung in Gerolzhofen wünschen.
2. Das Grundstück 3045 der Gemarkung Gerolzhofen wird als Erweiterungsfläche vorgemerkt.
3. Die Eignung der Grundstücke ist zu prüfen und gegebenenfalls herbeizuführen.
4. Die Stadtverwaltung prüft zunächst mehrere Möglichkeiten in welcher Art und Weise ein wirtschaftlich sinnvolles Konzept erarbeitet werden kann. Es kann z.B. ein Eigenbetrieb der Stadt sein, oder eine Zusammenarbeit mit einem örtlichen Bestatter, aber auch die Zusammenarbeit mit der FriedWald GmbH.
5. Die Nutzung des Geländes als Bestattungswald ist baldmöglichst anzustreben.
Begründung:
Der Begriff FriedWald ist ein rechtlich geschützter Begriff der FriedWald GmbH die bundesweit viele Friedwälder verwaltet und betreut. Aus diesem Grund ist im Antrag immer von einem Bestattungswald die Rede.
Viele Gerolzhöfer Bürgerinnen und Bürger hegen den Wunsch einer Wald- bzw. Baumbestattung. Diese Form war bisher in Gerolzhofen nicht möglich.
Mit der Anlage des Bestattungswaldes auf diesem Grundstück kann dies erreicht werden.
Dieses Grundstück eignet sich aufgrund der Lage ideal für diesen Zweck:
Hoch über Gerolzhofen mit Blick über die gesamte Stadt inmitten der Natur.
Zudem befindet sich in unmittelbarer Nähe der Israelitische Friedhof. In dieser Lage ist demnach bereits eine Bestattungskultur vorhanden.
Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Insbesondere die Baumbestattung gewinnt zunehmend an Zuspruch und liegt im Trend. Die Tendenz ist ebenso wie bei der Zahl der Einäscherungen steigend. Das stellt auch viele Kommunen vor neue Herausforderungen.
Da nicht abzusehen ist, bis wann die Umgestaltung des Gerolzhöfer Friedhofs dauert, könnte mit der Nutzung der benannten Waldstücke für Baumbestattungen schon sehr zeitnah der veränderten Form von Bestattungswünschen Rechnung getragen werden. Auf dem Gelände des heutigen Friedhofs ist dies unter Umständen erst 2050 oder 2060 möglich.
Darüber hinaus stehen auch Wald- und Forstwirtschaft vor der Aufgabe, neue Strategien für eine künftige Waldnutzung zu entwickeln. Probleme wie den Klimawandel, die Globalisierung der Holzmärkte, die energetische Nutzung von Holz sowie den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, gilt es zu bewältigen.
Eine Chance für eine wirtschaftliche wie umweltfreundliche Waldnutzung ist der Bestattungswald. Ein Bestattungswald ist für Waldbesitzer, Städte und Gemeinden auf vielerlei Weise eine Bereicherung. Ein Bestattungswald sichert Arbeitsplätze, schützt den Wald vor Abholzung und bewahrt das landschaftliche Gepräge durch ein auf 99 Jahre angelegtes Konzept.
Eine Möglichkeit unter Vielen ist die Zusammenarbeit mit der FriedWald GmbH. Die FriedWald GmbH bringt als Wegbereiter der Naturbestattung in Deutschland neben langjähriger Erfahrung eine zentral organisierte Verwaltung mit ein, die alle Arbeitsabläufe rund um die FriedWald-Standorte koordiniert. FriedWald übernimmt das gesamte Marketing, den Vertrieb und die Öffentlichkeitsarbeit für alle Bestattungswälder.
Allerdings könnte dies unter Einnahmegesichtspunkten der Stadt Gerolzhofen nicht die wirtschaftlichste Lösung sein.
Aus diesem Grund ist die Prüfung von verschiedenen Konzepten nötig.
Die Grundstücke befinden sich im Eigentum der Stadt in der Lage Kapellenberg. Als bisherige Nutzung ist Mischwald festgelegt.
Die Grundbucheintragung befindet sich im Grundbuch von Gerolzhofen, Band 89 Blatt 2937.
Die Größe des Grundstücks 3046 beträgt 2.297m² und die des Grundstücks 3045 beträgt 2.175m².